Mieten oder Kaufen einer Immobilie als Lebensentscheidung

Soll ich lieber eine Immobilie kaufen oder weiter zur Miete wohnen? Hier werden Pro & Contra aufgezeigt.

07.06.2021 | Immobilienkauf

Kaufen oder nicht kaufen – das ist hier die Frage.

Junges Paar am Tisch

Wer sich mit dem Thema Wohnen beschäftigt, wird häufig vor die Frage gestellt: Soll ich lieber kaufen oder weiter zur Miete wohnen? Denn der Kauf einer Immobilie ist meist die größte Investition des Lebens und bedeutet, möglicherweise über längere Zeit Verbindlichkeiten zu haben. Ist da Mieten nicht besser? Die Antwort ist nicht leicht, denn wie so oft gilt: Es kommt drauf an. Beide Optionen haben definitiv ihre Vorteile, die über die eigenen Finanzen hinausgehen. Hier sollten Pro & Contra ausführlich abgewogen werden, bevor langfristige Entscheidungen getroffen werden. Auch die Frage des Zeitpunkts ist oft entscheidend.

Zu den entscheidenden Faktoren zählen hierbei: 

  1. Flexibilität
  2. Reparaturen
  3. Selbstverwirklichung
  4. Wohnkosten
  5. Mieterhöhungen
  6. Gartenarbeit
  7. Nachbarn
  8. Zusammenfassung
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Mieten ist flexibler als kaufen

Für viele steht Flexibilität an höchster Stelle. In der heutigen Zeit ändern sich Arbeitsplätze und Wohnorte häufig schnell. Dabei sind Mietwohnungen natürlich flexibler. Auch bei der Familienplanung lässt die Miete mehr Spielraum für Flexibilität, sodass mit dem dritten Kind dann leicht in eine größere Wohnung umgezogen werden kann. Doch wer schon einmal in einer Großstadt auf Wohnungssuche war, weiß dass diese Flexibilität in der Praxis von einem angespannten Immobilienmarkt eingeschränkt wird. Wohnungsmangel und kontinuierlich steigende Mieten erschweren die Suche nach der Traumwohnung. Dennoch haben Eigentümer es schwerer, wenn es ums Umziehen geht: Wer Eigentum hat, trennt sich oft ungern vom liebgewonnenen Zuhause und schränkt sich damit in seiner Flexibilität ein. Je nach individueller Situation bietet es sich daher an, die Immobilie nicht gleich zu veräußern, sondern zunächst zu vermieten und somit Eigentümer zu bleiben.

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Besitzen bedeutet reparieren

Mieter müssen sich um Reparaturen und Instandhaltungen kaum kümmern. Wenn Schäden auftreten, melden sie diese bequem dem Vermieter, der die Reparatur sowie damit verbundene Kosten übernimmt – vorbehaltlich einer Klausel im Mietvertrag zur Selbstbeteiligung des Mieters bei Bagatellschäden. Als Eigentümer müssen Sie sich selbst hierum kümmern. Egal ob das Dach undicht, die Wasserleitung defekt oder die Heizung kalt ist – die Kosten tragen Sie. Im Gegenzug können Sie den Zeitpunkt und die Firma selbst bestimmen, und entscheiden selbst, was wie umgebaut oder repariert werden soll.

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Sich als Eigentümer selbst verwirklichen

Als Mieter sind Ihre Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Wände versetzen, Bad renovieren. Alles nicht so einfach, denn der Vermieter kann hier sein Veto einlegen und entsprechend mitreden. Und wenn Sie als Mieter feste Einbauten machen, gehen diese in das Eigentum des Vermieters über. Wenn Ihnen die Immobilie gehört, sind Sie wortwörtlich der Herr im Haus. Sie können Träume und Wünsche nach Belieben verwirklichen, damit Sie sich so richtig wohlfühlen. Auch energetische Sanierungen liegen in der Entscheidungshoheit des Eigentümers. Passende Fenster, Photovoltaik oder umweltfreundliche Wärme: Wenn Sie Eigentümer sind, können Sie entscheiden, was gemacht wird.

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Vergleichen Sie Miete und Kreditrate? Zu kurz gedacht.

Wer Monat für Monat Miete zahlt, stellt schnell fest, dass mit den Jahren eine erhebliche Summe an Mietkosten zustande kommt. Da liegt die Überlegung nahe, ob eine Investition in die eigene Immobilie nicht sinnvoller ist. Wer schon im Besitz einer Immobilie ist, zahlt häufig über viele Jahre den Baukredit ab. Die monatliche Belastung ist bei einer Finanzierung etwa 20 bis 30 Prozent höher als die Miete eines vergleichbaren Objekts. Jedoch gelangt das Haus bzw. die Wohnung in Ihren Besitz – dadurch schaffen Sie dauerhaft Vermögen. Wer eine solide Entscheidungsgrundlage haben möchte, muss daher die gesamte Kosten- Nutzensituation betrachten. Nur Miete und Kreditrate gegenüberzustellen, greift zu kurz. Denn selbst wenn die finanzielle Belastung der Kreditrate gleich oder unter den Mietausgaben liegt, gilt das nicht als eindeutiges Indiz für den Kauf einer Immobilie. Den Satz verstehe ich nicht – da fehlt noch etwas, oder?

 

Beispielrechnung

Beträgt die Kaltmiete einer Wohnung monatlich 1.000 EUR, so entspricht dies einer Jahresmiete von 12.000 EUR. Eine vergleichbare Eigentumswohnung liegt bei rund 300.000 EUR.

Kaufpreis 300.000 EUR
Eigenkapital (20%) 60.000 EUR
Darlehensbetrag 240.000 EUR
Effektiver Jahreszins 1,50%
Zinsbindung 25 Jahre
Anfängliche Tilgung 3%
Monatsrate 900 EUR

Nun scheint es im Beispiel, als würden die monatlichen Kosten für den Kauf der Immobilie unter den Mietkosten liegen. Jedoch fehlen bei der Kalkulation noch entscheidende Punkte. Zum Kaufpreis kommen die Kaufnebenkosten auf Sie zu, also Maklerprovision, Notarkosten, Grundbucheintrag und Grunderwerbssteuer. Je nach Bundesland erhöhen diese Kosten den Kaufpreis der Immobilie um rund 10-15 %. Die Gesamtkosten der Beispielrechnung lägen damit bei rund 343.000 EUR.

Zusätzlich sollten Eigentümer einen monatlichen Puffer für Instandhaltungen bzw. für Wohngeld in Eigentümergemeinschaften einplanen.
Als Richtwert können Sie die Angaben in der „Verordnung über wohnwirtschaftliche Berechnungen nach dem Zweiten Wohnungsbaugesetz“ verwenden. Dort gelten folgende Höchstwerte für die Instandhaltungsrücklage pro Quadratmeter Wohnraum und Jahr:

Für spezielle Situationen sollten die Beträge angepasst werden. Zum Beispiel erhöhen sich die Beträge jeweils um einen Euro, wenn es im Haus einen Aufzug gibt.

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Schluss mit Mieterhöhungen!

Das fürchten alle Mieter: Mieterhöhungen. In der Regel bleibt die monatliche Miete nicht bis in alle Ewigkeit gleich. Wo keine Staffelmietverträge vereinbart sind, bringt jede Mieterhöhung eine neue Überraschung mit sich. Mit Blick in die Zukunft stellt sich die Frage, wie die Mietswohnung mit der Rente vereinbar und überhaupt noch finanzierbar ist. Gerade in den Metropolregionen steigen die Mieten stärker als die Kaufpreise, selbst wenn die Politik stetig versucht, dem entgegenzuwirken. Aber auch im Umland und in kleineren Städten stehen Mieter vor immer größer werdenden finanziellen Herausforderungen. Als Eigentümer bleibt man von dieser Sorge verschont. Und wenn das Eigenheim bis zur Rente abgezahlt ist, bleibt monatlich ein komfortabler finanzieller Spielraum, gerade bei den aktuell historisch niedrigen Zinsen. Damit ist das Eigenheim die perfekte Altersvorsorge.

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Werkeln oder genießen?

Wer zur Miete wohnt, kann sich häufig glücklich schätzen, denn die Gartenanlagen werden meist vom Vermieter oder der Hausverwaltung gepflegt. Der Blick ins Grüne ist deshalb nicht weniger schön. Anders sieht es da bei Eigentümern aus. Hier ist der Garten wirklich Arbeit, bevor die Blütenpracht genossen werden kann. Von nichts kommt schließlich nichts. Hier sind regelmäßige Investitionen, Muskelschmalz und Ausdauer gefordert, damit alles so schön bleibt.

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Die (lieben) Nachbarn

Nachbarschaftsstreitigkeiten sind keine Seltenheit. Als Mieter müssen sie diese entweder ertragen oder Sie ziehen weg. Eigentümer stehen vor der gleichen Herausforderung und sind noch stärker an die Nachbarn gebunden. Häufig ist diese dauerhafte Nachbarschaft auch ein Anreiz, besonders gut miteinander auszukommen. Wer in einer guten Nachbarschaft lebt, hat im Zweifel einen guten und hilfsbereiten Freund für ein Bier oder ein Glas Wein direkt um die Ecke.

Die Vor- und Nachteile von Kaufen und Mieten auf einen Blick:

Die Entscheidung ob Kaufen oder Mieten ist eine sehr persönliche Frage und nicht so einfach zu beantworten. Wer persönliche Flexibilität am meisten schätzt, lebt sicher bestens in einer Mietwohnung. Für alle anderen gilt: Sollten Sie Lust auf die eigenen vier Wände bekommen haben, freuen wir uns, Sie beraten zu dürfen. Treten Sie mit uns in Kontakt uns lassen Sie sich bei uns kostenfrei und unverbindlich in unserer exklusiven Immobilienkartei vormerken.

Kaufen

Mieten

Die Entscheidung ob Kaufen oder Mieten ist eine sehr persönliche Frage und nicht so einfach zu beantworten. Wer persönliche Flexibilität am meisten schätzt, lebt sicher bestens in einer Mietwohnung. Für alle anderen gilt: Sollten Sie Lust auf die eigenen vier Wände bekommen haben, freuen wir uns, Sie beraten zu dürfen. Treten Sie mit uns in Kontakt uns lassen Sie sich bei uns kostenfrei und unverbindlich in unserer exklusiven Immobilienkartei vormerken.