Immobilienkauf trotz steigender Zinsen – lohnt es sich?

Steigende Zinsen bei Baufinanzierungen – wirkt sich diese Entwicklung auch auf Immobilienverkäufer aus? Jetzt mehr erfahren.

20.05.2022 | Finanzen und Kapital

Paar sitzt im Haus

Bei den hohen Immobilienpreisen, besonders in den großen Metropolen wie München, waren die niedrigen Kreditzinsen bisher noch ein guter Grund, eine Immobilie zu kaufen. Der plötzliche rasante Anstieg der Zinsen kam für viele nun überraschend. Der Kauf einer Wohnung oder eines Hauses bei steigenden Zinsen und einem weiteren Anstieg der Immobilienpreise wird für viele Kaufinteressierte nun zu einer enormen Herausforderung.

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Der Druck auf Kreditnehmer:innen wächst weiter

Seit Jahresbeginn haben sich die Kreditzinsen mehr als verdoppelt – von einem auf rund zwei Prozent. Grund dafür ist die steigende Inflation. Experten rechnen damit, dass sich die Konditionen bis Ende des Jahres weiter Richtung drei Prozent bewegen. Dies erhöht den Druck auf Kreditkund:innen. Denn wie lange man sich noch günstig Geld leihen kann ist ungewiss.

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Ist der Kauf einer Immobilie noch immer lohnenswert

Ja, das ist er. Denn Immobilien bieten gerade in Krisenzeiten eine enorme Stabilität und Wertbeständigkeit. Darüber hinaus haben die letzten Krisen, wie die Finanzkrise, gezeigt, dass sich Immobilien in diesen Zeiten als sogenanntes Betongold einer besonderen Beliebtheit als Geldanlage erfreuen und die Marktpreise weiter steigen.
Aufgrund der anhaltende Niedrigzinspolitik einhergehend mit Strafzinsen auf Kapital ist eine sichere Kapitalanlage sinnvoll. Eine Immobilie bietet im Vergleich zu Aktien ein niedrigeres Risiko, da der Investition ein dauerhafter Gegenwert entgegensteht.

Durch die steigenden Preise am Immobilienmarkt gilt die Investition in Wohneigentum zudem weiterhin als äußerst rentable Anlageoption. Hinzu kommen auch die weiter ansteigenden Mieten und die damit verbundenen Einnahmen bei Vermietung.

Eine eigene Immobilie übernimmt zudem die Funktion als Altersvorsorge. Wer im Alter von 30 bis 40 Jahren Wohneigentum erwirbt, kann dieses bis zur Rente größtenteils abbezahlen. Bei verringertem Einkommen durch die Rente kann dies zu einer deutlichen Reduzierung der Fixkosten führen. Schließlich ist auch keine Miete zu entrichten und das Risiko einer Mietsteigerung entfällt. Durch den Verkauf einer Immobilie werden zudem zusätzliche liquide Mittel frei, die als solide finanzielle Basis im Alter dienen kann. Es gibt zudem verschiedene Modelle der Immobilienverrentung, bei welchen Sie die Immobilie verkaufen und dennoch weiter darin wohnen können, wie z.B. bei der Leibrente oder Nießbrauch.

Schließlich nimmt Wohneigentum auch eine Vorsorgefunktion für die eigenen Kinder ein – sei es als Immobilie zum Selbstbezug oder zur Kapitalanlage. Bis zu einem bestimmten Höchstbetrag kann eine Immobilie sogar steuerfrei vererbt werden.

Als Eigentümer*in profitieren Sie zudem von einigen steuerlichen Vorteilen. So sind beispielsweise die Schulden für den aufgenommenen Kredit zu 100 Prozent abzugsfähig. Die Hypothekarschuld wird von zu versteuernden Einkommen abgezogen, der Wert der Liegenschaft wird zwar hinzugerechnet, liegt aber weit unter dem Marktpreis. Anfallende Kosten für Renovierungen können ebenfalls vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Durch eine gute Planung der Renovierungen lässt sich hierbei die Steuerlast erheblich reduzieren.

Neben finanziellen Vorteilen bieten die eignen vier Wände natürlich auch noch andere Vorzüge. Sie genießen als Eigentümer*in viel mehr Flexibilität in der Gestaltung der Wohnimmobilie. Sei es die Wände farbig zu streichen oder die Anschaffung einer neuen Küche. In Ihrer eigenen Immobilie können Sie tun, was sie möchten.

Ein bedeutender Vorteil des Immobilienkaufs im Vergleich zur Miete ist, dass man anstelle von Mietzahlungen in die eigene Immobilie investiert und diese abbezahlt. Ein Mietverhältnis birgt zudem oftmals unbeeinflussbare Risiken, wie beispielsweise eine Eigenbedarfskündigung, Mieterhöhung oder Vermieterwechsel.

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Fazit

Ob sich ein Immobilienkauf aktuell lohnt, ist natürlich stets abhängig von der individuellen Situation. Wer über ein geregeltes Einkommen verfügt und seinen Wohnsitz in absehbarer Zeit nicht wechseln möchte, sollte auch bei steigenden Zinsen einen Immobilienkauf in Betracht ziehen. Denn ein Ende des Wachstums der Immobilienpreise ist noch nicht in Sicht. Besonders in Krisenzeiten haben sich Immobilien als sichere Geldanlagemöglichkeit bewährt. Auch langfristig gesehen fungiert eine Immobilie als passive Vorsorge für das Alter oder die eigenen Kinder.

Kontaktieren Sie uns! 

Unsere Immobilienexpert:innen beraten Sie gerne zum Thema Immobilienkauf – sei es als Kapitalanlage oder zum Eigenbezug.